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Eine Lösung des Rahmenproblems

Für jedes Tupel von Aktion und Fluent ergibt sich ein Paar von Rahmenaxiomen. Daraus ergeben sich \( 2\times \mathcal{A}\times \mathcal{F} \) Axiome. Dabei bezeichnet \( \mathcal{A} \) die Menge aller Aktionen und \( \mathcal{F} \) die Menge aller Fluenten. Diese müssen bei der Erstellung einer Umgebung spezifiziert werden. Für 100 Aktionen und 100 Fluenten würde dies bereits 20.000 Rahmenaxiome ergeben, welche erzeugt und verwaltet werden müssen. Die verwendete Lösung wurde von Reiter [44] eingeführt. Aus der Tatsache heraus, daß alle Bedingungen bekannt sind, in denen ein Fluent wahr (das Objekt wird bereits vor der Aktion gehalten oder wird gerade aufgenommen) bzw. falsch (das Objekt wird abgelegt) wird, formuliert er die Ableitung, daß durch keine andere Aktion der Fluent verändert wird (Vollständigkeitsannahme). Mit der Annahme, alle Namen seien eindeutig, können die sogenannten Nachfolgeaxiome (Successor State Axioms) abgeleitet werden. Ein Beispiel:

In dieser Sprache können effizient Theorien darüber aufgestellt werden, wie sich die Welt aufgrund von bestimmten Aktionen verändert. Eine Möglichkeit ist die sogenannte Basic Action Theorie [41], dessen Grundelemente im folgenden aufgeführt sind:

Mit den gemachten Annahmen kann von einem Startzustand \( S_{0} \) aus ein entsprechendes durch \( Goal(s) \) beschriebenes Ziel in der Situation \( s \) durch eine Sequenz von Aktionen \( \vec{a}=a_{1},a_{2},...a_{n} \) erreicht werden. \( s \) wird dann durch \( do(a_{n},do(a_{n-1},...do(a_{1},S_{0})...)) \) oder kürzer \( do(\vec{a},S_{0}) \) beschrieben. Mit dem System kann dann folgendermaßen eine unter den Vorbedingungen zugelassene Aktionsfolge ermittelt werden:


\begin{displaymath}
Axiome\models (\exists s)[executable(s)\wedge Goal(s)],\end{displaymath}

dabei gilt:

\begin{displaymath}
excutable(s)\equiv s=S_{0}\vee \exists a\exists s'[s=do(a,s')\wedge Poss(a,s')\wedge ex(s')].\end{displaymath}

Jede Aktion muß also im Kontext der Vorgängersituation ausführbar sein, damit eine zulässige Aktionssequenz zur Erfüllung der Zielbeschreibung gefunden werden kann. Die in diesem Zusammenhang ermittelte Aktionsfolge \( \vec{a} \) wird auch Plan genannt.


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2001-01-04