I2-[MapSpace] - Überblick

Wegfindung mit schematischen Karten

 

Das Projekt I2-[MapSpace] untersucht menschliches Verstehen von Wegfindungssituationen und wie diese Erkenntnisse für die Entwicklung automatischer Navigationsdienste genutzt werden können. Heutige Navigationsdienste, wie z. B. Internet-Routenplaner oder Autonavigationssysteme, instruieren Benutzer immer auf die gleiche Art und Weise, die (teils) menschliche Prinzipien der Kommunikation verletzt und sich nicht an verändernde Gegebenheiten, wie unterschiedliche Umgebungen oder verschiedene Nutzerbedürfnisse, anpasst. Das Projekt versucht diese Lücke zwischen menschlichem und System-Verstehen von Raum zu überbrücken. Die sich daraus ergebenden Assistenzdienste sind einfacher zu verstehen und leichter zu benutzen, weil ihre Konstruktionsprinzipien dem menschlichen Raumverstehen folgen. Insbesondere untersuchen wir Mechanismen, mit denen sich räumliche Repräsentationen, wie Wegfindungskarten oder propositionale Instruktionen, an die gegebene Situation anpassen lassen. Unsere Forschung folgt dabei einem Kreislauf aus Theorieerstellung, Implementation in Prototypen, Evaluation der Prototypen und Rückführung der Evaluationsergebnisse in die Theorien. Die zugrunde liegende Methode des Projektes ist Schematisierung: Schematisierung vereinfacht eine Repräsentation absichtlich stärker als es technisch eigentlich notwendig wäre, um kognitive Adäquatheit zu erlangen. Beispiele für solche schematische Wegfindungshilfen sind µMaps – Karten, die die Informationspräsentation an das Vorwissen der Benutzer anpassen und context-specific route directions – Wegfindungsinstruktionen, die sich an die gegebene räumliche Situation anpassen, indem sie Landmarken und eine adaptive Segmentierung der Instruktionen einbeziehen.